Grü­nes Licht für zu­sätz­li­che Maß­nah­men zur Sys­tem­sta­bi­li­tät

Präsident Müller: "Wir wollen die Systemstabilität für die Zukunft sichern"

Ausgabejahr 2025
Erscheinungsdatum 31.07.2025

Die Bundesnetzagentur hat heute den Systemstabilitätsbericht 2025 der Übertragungsnetzbetreiber und eine eigene Bewertung veröffentlicht.

"Das deutsche Stromsystem ist eines der zuverlässigsten weltweit und wir arbeiten daran, dass das so bleibt", sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. "Die Bundesnetzagentur unterstützt die zusätzlichen technischen Maßnahmen, die von den Übertragungsnetzbetreibern vorgeschlagen werden. Unser Ziel ist es, die hohe Zuverlässigkeit auch in Zukunft zu sichern."

Sicherer Systembetrieb in der Zukunft

Die Bundesnetzagentur befürwortet die entschlossene Umsetzung der von den Übertragungsnetzbetreibern vorgeschlagenen Empfehlungen. Die Übertragungsnetzbetreiber spielen hierbei als Träger der Systemverantwortung eine zentrale Rolle. Die Empfehlungen adressieren auch weitere Akteure und umfassen unter anderem Anpassungen in internationalen und deutschen technischen Regelwerken.

Das betrifft zum einen technische Anforderungen an Anlagen am Stromnetz. Diese müssen zur Stabilität beitragen, etwa durch regelbare Blindleistung und Momentanreserve. Konkret geht es um die schnelle Überarbeitung der Netzkodizes „Requirements for Generators“, „Demand Connection“ und „High Voltage Direct Current“ (HVDC) durch die Europäische Kommission.

Anpassungen sind zum anderen im Zusammenspiel von Netzbetrieb und Marktprozessen notwendig. Hier geht es zum Beispiel darum, Erzeugungsüberschüsse durch geeignete Marktsignale und -anreize zu vermeiden, damit sie nicht im Netzbetrieb aufgefangen werden müssen.

Erforderlich sind auch die Überprüfung und Anpassung des Systemschutzplans und der Konzepte für den Netzwiederaufbau durch die Übertragungsnetzbetreiber.

Die Bundesnetzagentur sieht sich durch den Systemstabilitätsbericht in ihrer Auffassung bestätigt, dass es schnell einer gesetzlichen Grundlage für den Zubau von flexiblen Back-up-Kraftwerken bedarf, die zugleich Anforderungen an deren systemstabilisierende Eigenschaften umfasst.

Sie wird anhand weiterer Untersuchungen stabilitätserhöhende Netzbetriebsmittel wie rotierende Phasenschieber und Static Synchronous Compensators (STATCOM) prüfen und im Netzentwicklungsplan bestätigen.

Hintergrund

Das Stromsystem wird aufgrund marktlicher Weiterentwicklungen und sich ändernder tatsächlicher Gegebenheiten neuer Verbraucher und Erzeuger zunehmend komplexer. Das führt zu neuen Anforderungen an die Stabilität des Stromsystems und der Sicherheit und Robustheit des Netzes.

Im Systemstabilitätsbericht wird kontinuierlich in einem Zwei-Jahres-Turnus untersucht, wie robust das deutsche Stromsystem gegenüber Störungen ist. Aufgabe der Bundesnetzagentur ist es, den Bericht und den beschriebenen Handlungsbedarf zu bewerten und mit eigenen Untersuchungen zu ergänzen.

Der Systemstabilitätsbericht 2025 der ÜNB und die Bewertung des Berichts durch die Bundesnetzagentur sind auf der Internetseite der Bundesnetzagentur veröffentlicht unter: www.bundesnetzagentur.de/1010894.

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