Systemstabilität
Das Energiesystem ändert sich gerade grundlegend. Herkömmliche Kraftwerke gehen nach und nach vom Netz. Dafür produzieren erneuerbare Energien - vor allem Windkraft und Photovoltaik - immer mehr Strom. Dieser Umstand führt zu neuen Möglichkeiten und Herausforderungen, um das Stromsystem stabil und das Netz sicher und robust zu halten.
Die Systemstabilität beschreibt die Robustheit des Stromnetzes gegenüber Störungen. Das Stromnetz ist ständig kleineren Störungen ausgesetzt, wie z.B. plötzlichen Änderungen des Verbrauchs. Manchmal gibt es auch stärkere Störungen (z.B. Kurzschlüsse). Sehr selten kommt es zu Großstörungen, etwa den kurzfristigen Ausfall eines großen Kraftwerks oder Netzauftrennungen. Das System ist stabil, wenn sich das Stromnetz im Fehlerfall in einem betreibbaren Zustand fängt und nicht zusammenbricht. Das ist der Fall, wenn Spannung und Frequenz innerhalb festgelegter Grenzen liegen.
Eine zuverlässige Stromversorgung setzt ein stabiles System voraus. Systemstabilität ist aber nicht dasselbe wie die Versorgungssicherheit, bei der es um die Frage geht, ob es immer genug Strom gibt. Die Systemstabilität bedarf einer widerstandsfähigen Infrastruktur mit automatischen Schutzmechanismen und stabilisierenden Beiträgen, auch von Erzeugungsanlagen.
Die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) müssen der Bundesnetzagentur zum 1. Januar eines jeden ungeraden Jahres einen Bericht über die Systemstabilität vorlegen. Die Bundesnetzagentur veröffentlicht und bewertet bis zum 30. Juni des jeweiligen Jahres den Systemstabilitätsbericht der ÜNB. Außerdem überwacht sie, wie gut die Maßnahmen zur Systemstabilität umgesetzt werden.

Prozess Systemstabilität
Die Grafik zeigt die Systemstabilität als Prozess. Für Systemanalysen braucht es eine gute Datengrundlage. Methodiken und Planungsprämissen sind äußere Einflüsse auf die Analysen. Aus den Analysen geht hervor, was im System fehlt. Der Systemstabilitätsbericht weist insoweit Handlungsempfehlungen aus. Diese werden sowohl technisch als auch hinsichtlich ihrer Kosten bewertet. Notwendige Bedarfe werden gedeckt. Dies kann über marktliche Beschaffungsmechanismen, eigene Betriebsmittel der Netzbetreiber oder Anforderungen an Erzeugungs- und Verbrauchseinheiten geschehen.
Systemstabilitätsbericht 2025
Im Systemstabilitätsbericht 2025 untersuchen die ÜNB, wie robust das deutsche Stromsystem gegenüber Störungen ist und geben Handlungsempfehlungen ab. Aufgabe der Bundesnetzagentur ist es, den Bericht und den aufgezeigten Handlungsbedarf zu bewerten und mit eigenen Untersuchungen zu ergänzen. Die Untersuchungen zeigen, dass eine Vielzahl von Maßnahmen erforderlich ist, um das System im untersuchten Zeitraum 2027-2037 stabil zu betreiben.
Näheres finden Sie in der Bewertung des Systemstabilitätsberichts 2025.
Bewertung des Systemstabilitätsberichts 2025 (Stand: Juli 2025) (pdf / 3 MB)