Fort­schritt beim Netz­aus­bau: Bun­des­netz­agen­tur ge­neh­migt den letz­ten Ab­schnitt von A-Nord

Ausgabejahr 2025
Erscheinungsdatum 15.04.2025

Die Bundesnetzagentur hat heute das Planfeststellungsverfahren für den letzten Abschnitt der Stromleitung A-Nord abgeschlossen.

"Wir kommen gut voran mit der Planung und Genehmigung der wichtigen neuen Stromleitungen. Wir schließen heute das Genehmigungsverfahren für den ersten großen Korridor ab. Der Bau der Leitung hat auf einigen Abschnitten bereits begonnen. Nun kann die Leitung auf ganzer Länge realisiert werden," sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur.

Die Stromleitung A-Nord ist eines der zentralen Projekte der Energiewende in Deutschland. Es handelt sich um eine 305 Kilometer lange Gleichstromverbindung von Emden (Niedersachsen) nach Osterath (Nordrhein-Westfalen). A-Nord soll Windstrom aus Nordwestdeutschland und von der Nordsee in die westdeutschen Verbrauchszentren an Rhein und Ruhr transportieren. Eine Inbetriebnahme von A-Nord ist im Jahr 2027 vorgesehen.

Letzter Teilabschnitt genehmigt

Die Bundesnetzagentur entschied heute über den Trassenverlauf des Abschnitts NDS3. Dieser verläuft zwischen der Gemeindegrenze von Wietmarschen und Nordhorn und der Bundesländergrenze von Niedersachsen/Nordrhein-Westfalen. Der Vorhabenträger Amprion verlegt die Leitung durchgehend als Erdkabel. Die Bundesnetzagentur hatte im Januar dieses Jahres einem Antrag auf vorzeitigen Baubeginn in diesem Abschnitt zugestimmt, so dass bereits mit den Arbeiten begonnen werden konnte. Das mittlerweile gesetzlich verankerte Instrument des vorzeitigen Baubeginns ermöglicht insgesamt größere Flexibilität in der Bauphase einer Stromtrasse, so dass bestimmte Bauphasen bereits vor dem Planfestellungsbeschluss angegangen werden können. Das hilft den den bundesweiten Netzausbau zu beschleunigen.

Zum Streckenverlauf: Der rund 30 Kilometer lange Abschnitt NDS3 beginnt an der Gemeindegrenze von Wietmarschen und Nordhorn. Von dort verläuft die Trasse zunächst in westlicher, dann in südlicher Richtung und quert westlich von Klausheide die B 213. Östlich von Nordhorn unterquert sie den Ems-Vechte-Kanal und verläuft weiter in Richtung Süden. Ab der Siedlung „Feldkämpe“ wechselt sie in einen südwestlichen Verlauf und quert dabei die Vechte, die B 403 sowie die Bahnstrecke (Gronau (Westf) – Coevorden). Ab der Siedlung „Am Birkenvenn“ verläuft die Trasse westlich des FFH-Gebiets Syen-Venn, nahe der Staatsgrenze zu den Niederlanden, wieder in südliche Richtung. Anschließend quert sie die Autobahn 30 sowie die Bahnstrecke (Amsterdam – Berlin). Im weiteren Verlauf wird Bad Bentheim-Gildehaus westlich umgangen. Der Abschnitt NDS3 endet östlich des FFH-Gebietes Gildehauser Venn an der Landesgrenze zwischen den Bundesländern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.

Die Bundesnetzagentur veröffentlicht den Planfeststellungsbeschluss am 28. April 2025 auf der Internetseite: www.netzausbau.de/vorhaben1-nds3.

Hintergrund zu weiteren Abschnitten

Mit dem heutigen Beschluss sind nach sieben Jahren Planung und Genehmigung alle Erdkabelabschnitte des Vorhabens A-Nord zugelassen.
In Niedersachsen wird der in Norddeutschland produzierte Strom auf einer Länge von 101 Kilometern in den Abschnitten NDS1 und NDS2 in Parallelführung mit den beiden Offshore-Anbindungsleitungen DolWin4 und BorWin4, welche ab Wietmarschen/Geeste nach Hanekenfähr gelenkt wird, geführt. Die Baustelle zur Verlegung der Erdkabel muss dadurch nur einmal eingerichtet werden.

Die Höchstspannungsleitung von A-Nord hat eine Übertragungsleistung von 2 Gigawatt. Dies entspricht dem Bedarf von 2 Millionen Menschen. Die Rheinquerung in Nordrhein-Westfalen bei Rees erfolgt auf einer Länge von ca. 2.150 Metern.

Mit dem Bau der ersten beiden Abschnitte in Niedersachsen von Emden Ost bis zur Gemeindegrenze Wietmarschen / Nordhorn wurde im vierten Quartal 2023 begonnen. Die Bundesnetzagentur hatte einen vorzeitigen Baubeginn 2023 genehmigt. Die drei Abschnitte ab der Landesgrenze in Nordrhein-Westfalen bis nach Osterath wurden 2024 und im ersten Quartal 2025 genehmigt.

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