An­trä­ge bei Schlich­tungs­stel­len Post und Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­on er­rei­chen 2024 ih­ren Höchst­stand

Ausgabejahr 2025
Erscheinungsdatum 31.01.2025

Die Schlichtungsstellen der Bundesnetzagentur haben ihre Tätigkeitsberichte für das Jahr 2024 veröffentlicht.

"Unsere Schlichtungsstellen bieten ein niederschwelliges, kostenfreies Verfahren und ermöglichen die Lösung von Konflikten zwischen Verbraucherinnen und Verbrauchern und Unternehmen. Wir freuen uns, dass dieses Angebot zunehmend angenommen wird", erklärt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur.

Schlichtungsstelle Post

Die Schlichtungsstelle Post vermittelt in besonderen Streitfällen zwischen Postunternehmen und Kundinnen und Kunden. Im Jahr 2024 erreichten die Schlichtungsstelle Post 4.115 Eingänge. Die Eingänge sind im Vergleich zum Vorjahr (3.574 Eingänge) um 15 Prozent gestiegen. Die Zahl liegt erstmals über der 4.000er-Marke und zeigt das wachsende Interesse an einer außergerichtlichen Streitbeilegung.

Im Jahr 2024 konnten 3.162 Schlichtungsanträge abschließend bearbeitet werden. Bei über 2.000 Anträgen war die Schlichtungsstelle nicht zuständig, die notwendigen Voraussetzungen wurden nicht erfüllt oder es kam zu einer Rücknahme des Antrags. Die Schlichtungsstelle konnte in 687 Fällen eine Einigung erreichen.

Die Mehrzahl der Anträge betraf Schwierigkeiten bei der Paketzustellung (77,1 Prozent). An zweiter Stelle standen Probleme mit Briefen (7,2 Prozent), gefolgt von Päckchen (7,1 Prozent). Zu Einschreiben erhielt die Schlichtungsstelle 5,3 Prozent der Anträge und zu sonstigen Sendungen 3,3 Prozent. Inhaltlich ging es meistens um Verlust (60,6 Prozent) oder Beschädigung von Sendungen (20,9 Prozent).

Schlichtungsstelle Telekommunikation

Die Schlichtungsstelle Telekommunikation vermittelt in Konflikten zwischen Telekommunikationsanbietern und ihren Kundinnen und Kunden. Sie erhielt 2024 insgesamt 2.534 Anträge auf Schlichtung. Dies stellt die höchste Zahl an Anträgen seit der Einrichtung der Schlichtungsstelle 1999 dar. Im Vergleich zu 2023 sind die Anträge um fast 10 Prozent gestiegen. Zusätzlich gingen 673 Anfragen und Hilfeersuchen ein, bei denen die Schlichtungsstelle zusätzlich unterstützte.

Die Schlichtungsstelle Telekommunikation bearbeitete 2.206 Verfahren abschließend. In rund 700 Fällen war die Schlichtungsstelle nicht zuständig oder es erfolgte eine Rücknahme. Eine Einigung konnte in 908 Fällen erreicht werden. In 576 Fällen lehnten die Antragsgegner eine Teilnahme oder die Fortführung des Verfahrens ab. Die Teilnahme am Schlichtungsverfahren ist im Bereich Telekommunikation für beide Parteien freiwillig.

Die inhaltlichen Schwerpunkte der Anträge lagen vor allem bei Streitigkeiten über Vertragsinhalte und -umsetzungen (35 Prozent), technischen Störungen (23 Prozent) und Rechnungsbeanstandungen (12 Prozent). Weitere Themen betrafen verminderte Datenübertragungsraten, Umzüge, Anbieterwechsel oder die Sperre von Anschlüssen.

Die Tätigkeitsberichte der beiden Schlichtungsstellen Post und Telekommunikation für das Jahr 2024 und weitere Informationen zur Schlichtung veröffentlicht die Bundesnetzagentur unter: www.bundesnetzagentur.de/post-schlichtungsstelle und www.bundesnetzagentur.de/tk-schlichtungsstelle-bericht.

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