Bundesnetzagentur veröffentlicht Daten zum Strommarkt 2024
Ausgabejahr 2025
Erscheinungsdatum 03.01.2025
Die Bundesnetzagentur veröffentlicht heute Strommarktdaten für das Jahr 2024. Datengrundlage ist die Informationsplattform der Bundesnetzagentur für Strom- und Gasmarktdaten SMARD.
Erzeugung und Verbrauch
Insgesamt wurden im abgelaufenen Jahr 431,7 TWh Strom erzeugt*. Das entspricht einem Rückgang von 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr (450,5 TWh). Gemessen an der Gesamterzeugung entfielen 254,9 TWh oder 59,0 Prozent auf erneuerbare Energieträger**. Im Vorjahr lag der Anteil bei 56,0 Prozent. In der Gesamterzeugung sind auch exportierte Strommengen enthalten. Erneuerbare Energien stellen damit über das Jahr gesehen die wichtigste Energiequelle für die Stromversorgung in Deutschland dar.
Windkraftanlagen steuerten den höchsten Anteil aller Energieträger zur Gesamterzeugung bei: insgesamt 25,7 TWh entfielen dabei auf Wind Offshore (2023: 23,5 TWh) und 111,9 TWh auf Wind Onshore (2023: 118,8 TWh). Photovoltaikanlagen speisten 63,3 TWh ein (2023: 55,7 TWh), 36,0 TWh stammten aus Biomasse (2023: 37,8 TWh). Neben überdurchschnittlich vielen Sonnenstunden im Sommer trug auch der Ausbau der installierten Leistung dazu bei, dass Photovoltaik den stärksten Anstieg verzeichnete.
Die Erzeugung aus konventionellen Energieträgern belief sich auf insgesamt 176,8 TWh, was einem Rückgang von 10,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Die Erzeugung durch Steinkohle war um 31,2 Prozent und die durch Braunkohle um 8,8 Prozent geringer als 2023.
Die Stromerzeugung aus Erdgas stieg um 8,6 Prozent auf 56,9 TWh. Der Anteil von Erdgas an der Gesamterzeugung stieg leicht auf 13,2 Prozent (2023: 11,6 Prozent).
Großhandelsstrompreise
Der durchschnittliche Großhandelsstrompreis im Day-Ahead-Markt lag im abgelaufenen Jahr bei 78,51 €/MWh. Im Vergleich zu 95,18 €/MWh im Jahr 2023 entspricht das einem Rückgang von 17,5 Prozent.
Negative Großhandelspreise traten in 457 von 8.784 Stunden auf. Im Vorjahr waren es 301 von 8.760 Stunden. Sehr hohe Preise traten hingegen wesentlich seltener auf: 2023 kam es in 4.106 von 8.760 Stunden zu Preisen von mehr als 100 €/MWh, 2024 nur in 2.296 von 8.784 Stunden (da 2024 ein Schaltjahr war, unterscheiden sich die Gesamtstunden).
Grenzüberschreitender Stromhandel
Im kommerziellen Außenhandel importierte Deutschland insgesamt 67,0 TWh (2023: 54,3 TWh) und exportierte 35,1 TWh (2023: 39,0 TWh). Im Vergleich zum Vorjahr sind die Importe um rund 23,2 Prozent gestiegen und die Exporte um 10,1 Prozent gesunken.
Deutschland verfügt über ausreichend Stromerzeugungskapazitäten. Strom wird in aller Regel dann importiert, wenn die inländische Produktion teurer wäre. Angebot und Nachfrage bilden ein gesamteuropäisches Zusammenspiel. Strom wird im europäischen Verbund dort erzeugt, wo dies am günstigsten möglich ist. Deutschland und die anderen europäischen Länder können so wechselseitig von den jeweils günstigsten Erzeugungsbedingungen profitieren.
Weitere Kennzahlen und Erläuterungen zum Strommarkt im Jahr 2024 finden Sie im Jahresrückblick auf der Plattform für Strom- und Gasmarktdaten der Bundesnetzagentur SMARD.de
Die Daten auf der Plattform werden von den deutschen Übertragungsnetzbetreibern bereitgestellt und können aufgrund neuer Erkenntnisse aktualisiert werden.
* Bei der realisierten Erzeugung handelt es sich um die Nettostromerzeugung. Sie beziffert die Einspeisung in das Netz der allgemeinen Versorgung, abzüglich des Eigenverbrauchs der Kraftwerke. Die Erzeugung im Netz der Deutschen Bahn sowie innerhalb von Industrienetzen und geschlossenen Verteilnetzen ist nicht Bestandteil der realisierten Erzeugung.
** Der Anteil des aus erneuerbaren Energien erzeugten Stroms an der Gesamterzeugung unterscheidet sich von der Berechnungsgrundlage für die Zieldefinitionen der Bundesregierung zum Ausbau der erneuerbaren Energien gemäß EEG, die sich am Bruttostromverbrauch bemisst. Der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch lag nach ersten Berechnungen der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) am Umweltbundesamt (UBA) im Dezember 2024 bei rund 54 Prozent.