Bundesnetzagentur verfolgt Thüringer Vorschlag zu SuedLink nicht weiter
Homann: "Alternativvorschlag weist mehr Konfliktstellen auf
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Ausgabejahr 2018
Erscheinungsdatum 23.01.2018
Die Bundesnetzagentur kommt nach sorgfältiger Prüfung zu dem Ergebnis, dass der Alternativvorschlag des Freistaates Thüringen bei den weitergehenden Planungen für das Gleichstromvorhaben SuedLink nicht berücksichtigt wird.
"Der Thüringer Vorschlag ist fachlich fundiert. Er weist aber eine deutlich höhere Anzahl an Konfliktstellen auf als der Trassenkorridorvorschlag von TenneT und TransnetBW. Daher wird er im Genehmigungs-verfahren nicht weiter verfolgt
", erklärt Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. "Damit ist noch keine Vorentscheidung über einen Verlauf von SuedLink durch Thüringen verbunden. Der endgültige Trassenkorridor wird erst am Ende des ergebnisoffenen Genehmigungsverfahrens feststehen
", so Homann weiter.
Der Freistaat Thüringen hatte in der Bundesfachplanung für die Vorhaben Nr. 3 und Nr. 4 des Bundesbedarfsplans – SuedLink – einen großräumigen, weiter westlich gelegenen Alternativvorschlag unterbreitet. Die Bundesnetzagentur hat TenneT und TransnetBW am 3. August 2017 einen Prüfauftrag dazu erteilt. Die Vorhabenträger kamen zu dem Ergebnis, dass der Alternativvorschlag deutlich schlechter abschneidet und somit im weiteren Verfahren keine Berücksichtigung finden sollte.
Die Bundesnetzagentur bestätigt dieses Ergebnis nun aufgrund eigener Prüfung. Die wesentlichen Gründe für das schlechtere Abschneiden des Thüringer Vorschlags sind eine deutlich höhere Anzahl an erheblichen naturschutzfachlichen Konflikten, höhere Anteile von sensiblen Flächen innerhalb der etwa 1.000 Meter breiten Korridore sowie einzelne Konfliktstellen, die eine Realisierung der Leitung nicht oder nur unter einem extremen technischen und wirtschaftlichen Aufwand in dem Korridor zulassen, wie beispielsweise die Querung des Spessart. Es sind daher keine weitergehenden Untersuchungen zu diesem Alternativvorschlag vorgesehen.
Das Gleichstromvorhaben SuedLink setzt sich aus den beiden Gleichstromvorhaben von Wilster (Schleswig-Holstein) nach Grafenrheinfeld (Bayern) und von Brunsbüttel (Schleswig-Holstein) nach Großgartach (Baden-Württemberg) zusammen und soll vorrangig als Erdkabel verwirklicht werden. Es soll den an Land und auf See erzeugten Windstrom aus dem Norden nach Bayern und Baden-Württemberg transportieren. Die Inbetriebnahme ist ab dem Jahr 2025 geplant.
Das Gutachten zur Prüfung des Alternativvorschlags des Freistaats Thüringen ist abrufbar unter: www.netzausbau.de/beteiligung3-c.