Bundesnetzagentur und fran­zö­si­sche Re­gu­lie­rungs­be­hör­de CRE plä­die­ren für ab­ge­stimm­te Ener­gie­mark­tauf­sicht

Homann: "Erfolgreiche Einführung der lastflussbasierten Marktkopplung sowie eine bessere Ausgestaltung der Marktintegration von Erneuerbaren über Grenzen hinweg sicherstellen."

Ausgabejahr 2015
Erscheinungsdatum 28.10.2015

Der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, hat in Berlin erneut den Präsidenten der der französischen Energieregulierungsbehörde Commission de Régulation de l'Energie (CRE), Philippe de Ladoucette, zu einem Gespräch über aktuelle regulatorische Fragen im Energiebereich empfangen.

"Eine verstärkte deutsch-französische Zusammenarbeit ist angesichts der bestehenden engen Kopplung aber auch für eine bessere Integration der Erneuerbaren Energien in unsere Strommärkte unerlässlich", erklärt Jochen Homann nach den Treffen.

Präsident de Ladoucette führt aus: "Beim Thema Erdgas wurde die Frage der Reallokation von Kapazitäten am Grenzübergangspunkt Medelsheim/Obergailbach angesprochen. Dies wird voraussichtlich Ende November 2015 Gegenstand weiterer Gespräche der französischen und deutschen Regulierer sowie der beteiligten Fernleitungsnetzbetreiber in Bonn sein."

Die Bundesnetzagentur und die Commission de Régulation de l'Energie kooperieren bereits seit langem intensiv insbesondere in Fragen der europäischen Netzintegration. Sie teilen die Sichtweise des Florenz Forums, welches ENTSO-E drängt, einen ambitionierten Vorschlag im Hinblick auf die Entwicklung von Kapazitätsberechnungsregionen zu erarbeiten und die Anzahl an Regionen zu verringern. Das Ziel ist, eine Fragmentierung des europäischen Energiemarktes zu verhindern, was der besonderen Situation in Zentraleuropa Rechnung trägt, ohne die Komplexität dieses Vorhabens zu unterschätzen. Ein Zusammenlegen der Regionen Zentral Westeuropa und Zentral Osteuropa kann wichtige Vorteile bringen.

Eine gute Zusammenarbeit der Regulierungsbehörden ist notwendig um eine effiziente und verbraucherfreundliche europäische Marktintegration und -vernetzung zu gewährleisten.

Seit dem 20.05.2015 werden die Grenzkuppelkapazitäten für den Day-Ahead Stromhandel in Mittel-/Westeuropa mit der lastflussbasierten Methode berechnet. Der erfolgreiche Start dieser Methode wird begleitet von einer Steigerung der zur Verfügung stehenden Kapazitäten und damit verbunden einer höheren Preiskonvergenz. In diesem Bereich soll die Zusammenarbeit der deutschen und der französischen Regulierungsbehörden weiter intensiviert werden.

Die Präsidenten beider Regulierungsbehörden tauschten sich auch über die Erfahrungen bei Ausschreibungsverfahren für erneuerbare Energieerzeugungsanlagen aus. Die Bundesnetzagentur hat die ersten beiden Ausschreibungsrunden für Freiflächen PV-Anlagen erfolgreich abgeschlossen und sucht nun den Austausch zu bisherigen Erfahrungen in Frankreich. Vertreter beider Behörden haben sich bereits umfassend über die wesentlichen Aspekte ihrer jeweiligen Fördersysteme für Erneuerbare Energien ausgetauscht, insbesondere zur Ausgestaltung der Marktintegration von Erneuerbaren und zu den Gestaltungsmöglichkeiten von wettbewerblichen Ausschreibungsverfahren.

Ferner arbeiten die beiden Regulierungsbehörden weiterhin eng zusammen, um die Transparenz und Integrität der Großhandelsmärkte auf regionaler und europäischer Ebene auch zusammen mit der EU-Agentur ACER sicherzustellen. Eine engere regelmäßige Kooperation der Markttransparenzstelle bei der Bundesnetzagentur mit der CRE wird als sehr sinnvoll erachtet. Dies spielt insbesondere wegen der Nähe und Bedeutung der Märkte sowie bei grenzüberschreitenden Fällen eine wichtige Rolle.

In Bezug auf ACER haben die Präsidenten der beiden Behörden die Kompetenzen und Rolle der Agentur zur Sprache gebracht, deren Qualität eine Voraussetzung für das reibungslose Funktionieren dieser Märkte ist, was auch in der Antwort der Regulierungsbehörden auf die vor kurzem durchgeführte öffentliche Konsultation der Kommission zum Strommarktdesign betont wurde.

Pressemitteilung (pdf / 54 KB)

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