Bundesnetzagentur star­tet mit Op­ti­mis­mus und gu­ter Vor­be­rei­tung

Bundesnetzagentur startet mit Optimismus und guter Vorbereitung

Kurth: „Wir wollen die Chance für mehr Wettbewerb in den Netzen nutzen“

Ausgabejahr 2009
Erscheinungsdatum 20.07.2005

Die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen (Bundesnetzagentur) hat mit In-Kraft-Treten des neuen Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) am 13. Juli 2005 die Regulierung der Strom- und Gasmärkte übernommen. Die neue Bundesnetzagentur startet nach den Worten ihres Präsidenten Matthias Kurth mit Optimismus und intensiver Vorbereitung. „Wir wollen die Chance für mehr Wettbewerb in allen Netzen, die sich durch natürliche Monopolstrukturen oder durch Engpässe kennzeichnen, nutzen und dabei unsere gesetzlichen Möglichkeiten ausschöpfen. Die Früchte eines intensiven Wettbewerbs können die Verbraucher insbesondere im Telekommunikationsmarkt mit einer Vielfalt von innovativen und günstigen Angeboten verfolgen. Wenn wir unsere langjährige Problemlösungskompetenz beim Netzzugang und bei der Ermittlung angemessener Entgelte nun als Erfahrungsschatz in die neuen Sektoren Strom- und Gasmarkt sowie Eisenbahninfrastruktur einbringen, wird sich die Angebotspalette verbessern.“

Wie wichtig die Funktion und Rolle eines unabhängigen und neutralen Regulierers in den Netzindustrien sei, zeigten die jüngsten Auseinandersetzungen zwischen der Energiewirtschaft und der Industrie sowie die Vertrauenskrise, die bei den privaten Verbrauchern vorhanden sei, so Kurth. „Statt Vorwürfe benötigen wir Lösungen, statt eines vergifteten Klimas benötigen wir intensive Zusammenarbeit und statt nicht nachvollziehbarer Preissteigerungen benötigen wir Transparenz bei den Netzkosten“, sagte er in Bonn.

Es gibt nach seinen Worten die einmalige Chance, durch mehr Effizienz einen Innovationsschub auszulösen, der die Netzstrukturen optimiert und die Netzkosten auf ein europäisches Vergleichsniveau absenkt, ohne die Qualität und die Sicherheit in den Netzen zu beeinträchtigen. „Dann wird auch in die vor- und nachgelagerten Märkte Bewegung kommen und neue und unabhängige Erzeuger werden die Angebotsvielfalt beleben. Dennoch steht uns ein langer und teils steiniger Weg bevor. Selbst in der Telekommunikation sind wir nach sieben Jahren Arbeit noch nicht am Ziel eines selbsttragenden Wettbewerbs angelangt“, betonte Kurth.

Die Integration der verschiedenen Bereiche in einer einheitlichen Bundesnetzagentur sei ein europaweit mit großem Interesse verfolgter Schritt, der Synergien verspreche und auch die Effizienz in der Regulierungsarbeit bewirke.

„Wir müssen dort das Rad nicht neu erfinden, wo es bewährte und anerkannte wissenschaftliche Erfahrungen und Methoden gibt. Während sich die Technik der Sektoren und die Produkte deutlich unterscheiden, sind die ökonomischen Methoden zur Bestimmung effizienter Netzentgelte und diskriminierungsfreier Netzzugänge häufig vergleichbar“, stellte Kurth heraus.

Abschließend betonte er, dass die Bundesnetzagentur die Tradition der Reg TP dort fortführen werde, wo es erfolgreiche Verfahren gebe. „Wir setzen insbesondere darauf, Lösungen im Dialog mit allen Marktteilnehmern zu entwickeln. Der Dialog ist eines unserer zentralen Prinzipien und wir laden zur konstruktiven Mitarbeit ein. Auch die Kunden und Verbraucher stehen im Mittelpunkt unserer Aktivitäten. Regulierung ist kein Selbstzweck, sondern will funktionsfähigen Wettbewerb sowie günstige Qualitätsprodukte und Angebote.“

Pressemitteilung (pdf / 117 KB)

Zum Download: Rede von Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur (pdf / 144 KB)


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