Rufnummernmissbrauch - Aktuelle Hinweise
Abschaltung von 62 Rufnummern/ „Flirt und Party Flatrate“Telecom Billing Ltd
Insbesondere aufgrund eines sprunghaften Beschwerdeaufkommens seit Anfang April 2014 hat die Bundesnetzagentur mit Bescheid vom 28.04.2014 die Abschaltung von 17 Mobilfunkrufnummern sowie mit Bescheid vom 30.04.2014 die Abschaltung von 45 Ortsnetzrufnummern (hiervon 40 präventive Abschaltungen) angeordnet.
Der zu Grunde liegende Sachverhalt lässt sich in zwei Fallkategorien einteilen.
In der ersten Fallkonstellation erhalten die betroffenen Verbraucher auf ihrem Mobilfunktelefon einen sog. Ping- bzw. Lock-Anruf. In der Anruferkennung wird dabei eine Mobilfunk- oder Ortsnetzrufnummer angezeigt.
In der anderen Fallkonstellation erhalten die Verbraucher auf ihrem Mobilfunktelefon unverlangt eine Werbe-SMS mit dem Hinweis auf eine Sprachnachricht oder mit einem vorgeblich privaten Kontaktwunsch. Im Text der SMS werden die Verbraucher aufgefordert, die im SMS-Text konkret genannte Mobilfunk oder Ortsnetzrufnummer anzurufen. In der Absenderkennung der Werbe-SMS werden verschiedene Mobilfunkrufnummern angezeigt.
Die Texte der unverlangt zugesandten Werbe-SMS lauten beispielsweise wie folgt (Rechtschreibfehler wurden übernommen):
Bei dem jeweils ersten Anruf der eingangs aufgeführten Rufnummern ist überwiegend der nachfolgende Begrüßungstext per Bandansage zu hören:
Nach den bisherigen Erkenntnissen erhält der Verbraucher, der eine beworbene Rufnummer zurück- bzw. anruft, kurze Zeit später einen Anruf. Der Anrufer gibt sich dabei als Mitarbeiter/in des „DHL-Vertriebszentrums“ oder von der „Deutschen Post Nachsendeforschung“ aus. Unter dem Vorwand, dass eine Paketsendung nicht zustellbar gewesen sei, fragt der Anrufer die Adressdaten des Verbrauchers ab. Bei diesen Anrufen werden weitere Mobilfunkrufnummern oder geografische Rufnummern in der Anruferkennung angezeigt.
Verbraucher, die Auskunft zu ihrer Adresse gegeben haben, erhalten in der Folge eine Rechnung der Firma Telecom Billing Ltd. über 90,- Euro für die telefonische Bestellung eines Chat-Services. Den Rechnungen ist ein bereits vorbereiteter EU-Überweisungsvordruck mit einer Bankverbindung des Empfängers der Zahlung in Bulgarien beigefügt. Zahlt der Rechnungsempfänger nicht innerhalb der vorgegebenen Frist von zehn Tagen, erhält er daraufhin eine Mahnung über den Gesamtbetrag zuzüglich einer Mahngebühr. Vereinzelt haben Verbraucher bereits Schreiben eines Inkassounternehmens mit Sitz in Mannheim erhalten.
Stand: 06.05.2014