Funk­ver­träg­lich­keit

Die Koexistenz von Zugriffsverfahren in SRD Bändern

Funkanwendungen kurzer Reichweite, sogenannte Short Range Devices (SRD), erfreuen sich wachsender Beliebtheit; nicht nur für Babyphones und Toröffner, auch für Alarmanlagen, Hausautomatisierung, Smart Metering und andere Funkanwendungen. Gründe für diesen Erfolg sind die kostenfreie Nutzbarkeit der meist allgemeinzugeteilten und europaweit harmonisierten SRD-Bänder (z. B. 433,05 – 434,79 MHz, 863 – 870 MHz, 2400 – 2483,5 MHz) sowie der geringe Preis für den Endkunden. Dies führt allerdings zwangsläufig auch dazu, dass in diesen Bändern die unterschiedlichsten Nutzungen funktechnisch konkurrieren, z. B. "leistungsstärkere Nutzungen stören leistungsschwächere" oder "Dauernutzungen (z. B. drahtlose Kopfhörer) beeinträchtigen Kurzzeitnutzungen (z. B. Kfz-Zentralverriegelung oder Garagentoröffner)". Nur für sicherheitsrelevante Anwendungen wie z.B. Alarmanlagen existieren exklusive Teilbereiche der oben genannten Bänder.

Die technischen Rahmenbedingungen für Funkanwendungen werden unter Beteiligung der Verwaltungen und der betroffenen Industrie in unterschiedlichen Projekt Teams (PT) der CEPT (European Conference of Postal and Telecommunications Administrations) erarbeitet. PT SE24 ist verantwortlich für Funkverträglichkeitsstudien für die SRDs und die Short Range Device Maintenance Group (SRD/MG) ist verantwortlich für die Frequenzregulierung von SRDs. Gegenwärtig laufen viele Aktivitäten innerhalb dieser und anderer Gruppen, um Antworten für den wachsenden Bedarf nach Funkanwendungen wie Smart Metering, Smart Grid, M2M und Hausautomatisierung zu finden. Bei der "Aufteilung" der verfügbaren Frequenzressource treffen nun verschiedene – oft divergierende – Interessen der Industrie aufeinander. Den Verwaltungen obliegt die gerechte Entscheidung.

Die Bundesnetzagentur, die in diesen Gremien maßgeblich mitarbeitet, hat eine unabhängige Studie zur Koexistenz von unterschiedlichen SRD Anwendungen im gleichen Frequenzband erstellen lassen, u.a. um eine bessere Entscheidungsgrundlage in den Gremien zu haben. Die in englischer Sprache verfasste Studie wurde den Gremien zur Verfügung gestellt und kann auch auf dieser Seite heruntergeladen werden.

Die Studie ist fokussiert auf Funkanwendungen mit niedriger Datenrate die meist batteriebetrieben sind. Einige Kernthemen die in der Studie bearbeitet wurden sind:

  • Performance Analyse von Kanalzugriffsverfahren
  • Funkverträglichkeit von einfachen und intelligenten Zugriffsverfahren
  • Funkverträglichkeit von sicherheitsrelevanten Anwendungen mit anderen Anwendungen
  • Sind intelligente Zugriffsverfahren in der Lage für hohe Zuverlässigkeit und niedrige Latenz zu sorgen? Oder sind teilweise exklusive Frequenzbänder notwenig für spezifische Anwendungen?
  • Belohnung von flexiblen und robusten Systemen?

Koexistenzstudie (pdf / 2 MB)

Stand:  01.02.2013

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