Ver­brau­cher­freund­li­che Rund­funk­emp­fangs­ge­rä­te

Der europäische Gesetzgeber hat durch die letzte Änderung des Rechtsrahmens die Verantwortung für Interoperabilität von digitalen Rundfunkempfangsgeräten weitestgehend den Marktbeteiligten übertragen. Dabei wird am generellen Interoperabilitätsziel festgehalten und u. a. in den Erwägungsgründen zur Richtlinie (EU) 2018/1972 (EECC-Richtlinie) die Zielstellung beschrieben.

Im Zuge der derzeitigen dynamischen Marktveränderungen mit neuen technischen Möglichkeiten und Nutzungsgewohnheiten, stellt dieses Ziel eine anspruchsvolle Herausforderung für alle Marktteilnehmer dar.

Die Bundesnetzagentur verfügt aus ihrer Arbeit im Rahmen internationaler Standardisierungsorganisationen über entsprechende Expertise, um die Marktbeteiligten in Ihrer Verantwortung zu unterstützen. Dazu werden Interoperabilitäts- und Verbraucheraspekte in die Standardisierung von Rundfunkempfangsgeräten eingebracht und das Projekt „Analyse des europäischen Marktes für digitale Rundfunkübertragung sowie nachhaltige Förderung der Interoperabilität und damit des Wettbewerbs im Endgerätesektor“ aufgesetzt. Auch über konkrete Interoperabilitätsfragestellungen hinaus wird ein enger Dialog mit Marktbeteiligten und Verbraucherschutzorganisationen gepflegt.

Ein zentrales Element der Arbeit der Bundesnetzagentur in diesem Bereich stellt die Mitwirkung in nationalen Arbeitsgruppen und in bestimmten Fällen auch die von Moderation entsprechender Arbeitskreise. Ein Beispiel hierfür war die von Marktteilnehmern initiierten Initiative „Aktionsbündnis verbraucherfreundliche Endgeräte für horizontale Märkte – Austauschbare CA/DRM-Systeme“, die den Ausgangspunkt zu einer erfolgreichen Standardisierungsinitiative für eine Interoperabilitätslösung im Bereich der CA/DRM-Systeme bildete. Die Idee zu dieser Initiative ist im unabhängigen, die Bundesnetzagentur beratenden Ausschuss für Technische Regulierung (ATRT) entstanden.

Der ATRT bearbeitete in diesem Themenbereich die unmittelbar mit Auswirkungen auf die Interoperabilität von Fernsehempfangsgeräten behafteten Fragen zur Nutzung von

Durch die zunehmende Verbreitung von Rundfunkinhalten über IP-basierte Übertragungswege, u.a. das Internet, stellen sich zukünftig neue Herausforderungen in Bezug auf verbraucherfreundliche Lösungen und Interoperabilität.

ATRT Projektgruppe CA/DRM

Im März 2008 wurde das Mandat als Arbeitsgrundlage der Arbeitgruppe CA/DRM vergeben:
Mandat (pdf / 13 KB)

Wesentliche Gründe für das Einsetzen einer derartigen Arbeitsgruppe waren Interoperabilitätsfragestellungen im Bezug auf Zugangsberechtigungs- und Digital Rights Management Systeme im digitalen Rundfunk, insbesondere auch vor dem Hintergrund des Rechtsrahmens und der Interessen des Konsumenten.

Der Abschlussbericht steht der interessierten Fachöffentlichkeit zur Verfügung:
Abschlussbericht (pdf / 886 KB)

Die Stellungnahme der Bundesnetzagentur zum Abschlussbericht der Projektgruppe CA/DRM finden Sie hier:
Stellungnahme der Bundesnetzagentur (pdf / 29 KB)

Folgeaktivitäten "Aktionsbündnis verbraucherfreundliche Endgeräte für horizontale Märkte"

Als erster Schritt für weitere Initiativen zur Förderung der Interoperabilität durch die Marktbeteiligten veranstaltete die Bundesnetzagentur am 31.05.2010 in Mainz den Workshop "Aktionsbündnis verbraucherfreundliche Endgeräte für horizontale Märkte - Austauschbare CA/DRM Systeme". Als Konsequenz aus dieser Veranstaltung wurde von Marktbeteiligten eine Standardisierungsinitiative unter Moderation der Bundesnetzagentur gestartet. Im Zuge der weiteren Entwicklung wurde von den Marktbeteiligten unter Beteiligung der Bundesnetzagentur in der ETSI Industry Specification Group Embedded Common Interface (ISG ECI) die Standardisierung eines softwarebasierten Austausches von CA/DRM Systemen begonnen. Nach der Standardisierung des ECI – Eco-Systems und Veröffentlichung der ETSI Group Specifications und eines Group Reports, wurden die Spezifikationen anschließend auch als Beiträge in der ITU-T zum Zweck der internationalen Harmonisierung eingereicht und abgenommen. Somit stehen den Marktbeteiligten mit den ITU Recommendations der J.1010-Serie auch internationale Standards für eine verbraucherfreundliche Lösung zum softwarebasierten Austausch von CA/DRM-Clients zur Verfügung.

ATRT Projektgruppe Middleware

Das Mandant der Projektgruppe Middleware wurde 2011 als Arbeitsgrundlage vergeben.
Mandat der Projektgruppe Middleware (pdf / 12 KB)

Anlass für das Einsetzen dieser Projektgruppe waren Interoperabilitätsfragestellungen im Bezug auf Anwendungs-Programmierschnittstellen (API) und Middleware im digitalen Rundfunk, insbesondere auch vor dem Hintergrund des Rechtsrahmens und der Interessen des Konsumenten.

Hier finden Sie den Abschlussbericht der Projektgruppe und die Stellungnahme der Bundesnetzagentur dazu:
Abschlussbericht der Projektgruppe Middleware (pdf / 2 MB)
Stellungnahme der Bundesnetzagentur (pdf / 2 MB)

Es ist beabsichtigt, dass sich die Bundesnetzagentur auf der Grundlage des Abschlussberichts zu gegebener Zeit noch einmal intensiv mit der Interoperabilität von Empfangsgeräten in Bezug auf die Middleware auseinandersetzen wird.

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