Qua­li­täts­stu­die

Qualitätsstudie 2013

Die Bundesnetzagentur hat vom 1. Juli bis 31. Dezember 2013 erneut eine bundesweite Messkampagne durchgeführt, bei der Internetnutzer auf der Internetseite www.initiative-netzqualitaet.de die Geschwindigkeit ihres breitbandigen Internetzugangs überprüfen konnten. Bereits im Jahr 2012 hatte die Bundesnetzagentur eine derartige Kampagne durchgeführt und deren Ergebnisse im April 2013 veröffentlicht.

Auch die zweite Messstudie hat untersucht, wie häufig und wie stark die tatsächlich erreichte Datenübertragungsrate von der vermarkteten "bis zu-Bandbreite" abweicht. Dabei werden auch verschiedene Technologien und regionale Unterschiede betrachtet. Die Neuauflage der Messkampagne zielte darauf ab, festzustellen, inwieweit sich Verbesserungen gegenüber dem Vorjahr ergeben haben. In der Studie 2013 wurden 375.412 Endkundenmessungen durchgeführt, von denen 153.216 valide Einzelmessungen in die Auswertung eingingen.

Die Ergebnisse sind hier verfügbar.

Abschlussbericht zur Qualitätsstudie 2013 (pdf / 2 MB)

Hintergrund

"Bis zu"-Messungen

Häufig beobachten Verbraucher, dass sie bei der Nutzung des Internetzugangs nicht die Datenübertragungsrate erreichen, die ihnen maximal versprochen worden ist. Das kann von verschiedenen Faktoren abhängen, z. B. von der Länge der Anschlussleitung, davon, wie viele Nutzer zeitgleich die Leitung nutzen, oder aber auch von der Endkundenumgebung (Nutzung von WLAN, Einfluss paralleler Datenverkehr und Prozesse, Ausstattung der Endkundeneinrichtung mit Blick auf Hard- und Software).

In vielen Telekommunikationsverträgen werden deshalb heute keine festen Datenübertragungsraten garantiert, sondern nur Geschwindigkeiten "bis zu" einer bestimmten Grenze versprochen. Dabei bleibt oft unklar, wie stark die tatsächlich erreichbare Datenübertragungsrate von der maximal in Aussicht gestellten abweichen kann.

Durch die Transparenzvorgaben in §§ 43a, 45n Telekommunikationsgesetz (TKG) soll es Endkunden möglich werden, auf einfache Weise Umfang und Qualität von angebotenen Telekommunikationsdiensten zu vergleichen und damit eine informierte Entscheidung zu treffen. Hierzu erhält die Bundesnetzagentur unter anderem die Kompetenz, eigene Messungen anzustellen oder Hilfsmittel zu entwickeln, die es dem Endkunden ermöglichen, eigenständige Messungen anzustellen (§ 43a Abs. 3 S. 2 TKG).

Qualitätsstudie 2012

Die Bundesnetzagentur hat deshalb 2012 eine Studie zur Messung der Dienstqualität von Internetzugängen durchgeführt. Die Messstudie bestätigt die Vielzahl der Kundenbeschwerden über Abweichungen zwischen der vermarkteten "bis zu-Bandbreite" und der tatsächlichen Bandbreite. Über alle Technologien, Produkte und Anbieter hinweg haben die teilnehmenden Nutzer oft nicht die Bandbreite gemessen, die sie als maximal mögliche Bandbreite mit ihrem Anbieter vereinbart haben.

Im Einzelnen trifft die Studie auf der Grundlage von rund 250.000 ausgewerteten Messungen technologie- und anbieterübergreifenden Aussagen zu den folgenden Aspekten:

  • über den Status quo der angebotenen und der tatsächlich realisierten Dienstequalität,
  • über eine mögliche Reduktion der Bandbreite für den Internetzugang bei parallel genutztem IPTV oder VoIP sowie
  • über Anforderungen und Entwicklungsmöglichkeiten für ein Messkonzept, das für Endkunden nutzbar ist.

Das im Rahmen der Studie angewandte Messverfahren beruht auf der Kombination zweier grundsätzlich unterschiedlicher, sich ergänzender Messansätze:

  • Messungen erfolgen einerseits über eine deutschlandweite Messplattform, die Ergebnisse innerhalb einer kontrollierten Messumgebung generiert und
  • andererseits über eine Software-Applikation, die Endkunden über das Internet genutzt haben ("Initiative Netzqualität").

Die Ergebnisse beider Verfahren wurden validiert und ausgewertet.

Dabei wurden auch verschiedene Technologien und regionale Unterschiede in den Blick genommen. Insgesamt soll damit mehr Transparenz in Bezug auf die Qualität von Internetzugängen in Deutschland erreicht werden.

Der Studie liegt mit knapp einer Viertelmillion ausgewerteter Messungen eine äußerst umfangreiche Datenbasis zugrunde. Mit ihrer Teilnahme an der Messung haben die Internetnutzer damit die Bundesnetzagentur unterstützt, ein stabiles Abbild der tatsächlich verfügbaren Leistungen zu erhalten.

Die Ergebnisse sind hier verfügbar.

Abschlussbericht zur Qualitätsstudie 2012 (pdf / 3 MB)

Hierzu fand am 4. Juni 2013 ein Fachworkshop mit Netzbetreibern, Unternehmensverbänden und Verbraucherverbänden statt. Die Unterlagen hierzu finden Sie hier:

Dienstequalität breitbandiger Internetzugänge - Einführung (pdf / 125 KB)

Dienstequalität breitbandiger Internetzugänge - Fachworkshop (pdf / 1 MB)

Stand:  06.06.2014

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