In der Publikation "Marktuntersuchung Eisenbahnen 2010" veröffentlicht die Bundesnetzagentur erstmals Ergebnisse und Analysen aus der im Jahr 2010 durchgeführten Markterhebung für das Berichtsjahr 2009.
Das Jahr 2009 war durch die Finanz- und Wirtschaftskrise geprägt. Im Eisenbahnsektor war davon insbesondere der Schienengüterverkehr (SGV) betroffen. Hier gingen erstmals seit vielen Jahren Umsatz und Verkehrsleistungen der Unternehmen deutlich zurück.
Die Unternehmen des Eisenbahnverkehrsmarktes erwirtschafteten im Jahr 2009 einen Umsatz von 16,5 Mrd. Euro (2008: 17,2 Mrd. Euro). Den größten Anteil am Umsatz generierte wieder der Schienenpersonennahverkehr (9,0 Mrd. Euro), gefolgt vom Schienengüterverkehr (3,9 Mrd. Euro) und Schienenpersonenfernverkehr (3,6 Mrd. Euro). Die Eisenbahninfrastrukturunternehmen konnten trotz rückläufiger Nachfrage ihren Umsatz auf 5,0 Mrd. Euro (2008: 4,9 Mrd. Euro) steigern.
Bei der Verkehrsleistung ist in allen Eisenbahnverkehrssegmenten ein Rückgang festzustellen. Die im Schienenpersonenfernverkehr erbrachte Verkehrsleistung sank im Jahr 2009 auf 35 Mrd. Personenkilometer (2008: 36 Mrd. Pkm). Der Schienenpersonennahverkehr wies eine Verkehrsleistung von 46 Mrd. Personenkilometer (2008: 47 Mrd. Pkm) auf. Die Verkehrsleistung im Schienengüterverkehr sank um rund 17 Prozent und lag 2009 bei 96 Mrd. Tonnenkilometern (2008: 116 Mrd. tkm).
Im Schienengüterverkehr stieg der Marktanteil der Wettbewerber zu den DB Verkehrsunternehmen – gemessen an der Verkehrsleistung – auf rund 25 Prozent an. Im Schienenpersonennahverkehr nahm der Marktanteil der Wettbewerber um zwei Prozentpunkte zu und liegt bei 12 Prozent. Im Schienenpersonenfernverkehr gibt es weiterhin keinen nennenswerten Wettbewerb. Der im Jahr 2009 angekündigten Betriebsaufnahmen im Fernverkehr (z. B. Hamburg-Köln) wurden inzwischen verschoben bzw. zurückgezogen.
Der deutliche Anstieg der Infrastrukturnutzungsgebühren hat sich in den Jahren 2009 und 2010 fortgesetzt. So stiegen die mittleren Trassenentgelte der DB Netz AG von 2002 bis 2010 je nach Verkehrssegment zwischen 20 und 34 Prozent. Im Vergleich dazu wird die allgemeine Inflation zwischen 2002 und 2010 voraussichtlich nur rund 13 Prozent betragen. Der Anstieg der bei Infrastrukturbetreibern maßgeblich anfallenden Kostenarten wie Personal- oder Instandhaltungskosten hat sich im gleichen Zeitraum sogar unterhalb der allgemeinen Inflation bewegt.
Die "Marktuntersuchung Eisenbahnen 2010" kann über den nachfolgenden Link heruntergeladen werden.
Marktuntersuchung Eisenbahnen 2010 (pdf / 268 KB)
Der Fragebogen der Markterhebung steht als MS-Excel - Dokument zum Download zur Verfügung.
Fragebogen zum Eisenbahnmarkt (xls / 1 MB)