För­der­wett­be­werb Gaia-X

Das Gaia-X-Projekt: Eine sichere und vernetzte europäische Dateninfrastruktur für mehr digitale Souveränität und Innovationen. Die Bundesnetzagentur ist mit der fachlichen und administrativen Umsetzung des Förderwettbewerbs "innovative und praxisnahe Anwendungen und Datenräume im digitalen Ökosystem Gaia-X" beauftragt.

Im Rahmen von Gaia-X entwickeln Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Hand mit Unterstützung der Politik und unter Einbindung weiterer europäischer Partner einen Vorschlag zur Gestaltung der nächsten Generation einer föderierten europäischen Dateninfrastruktur. Ausführliche Informationen des BMWK

Vorherrschende Datensilos, fehlende Standards oder die begrenzte Transparenz der Dateninfrastrukturangebote stellen heute ein wesentliches Hindernis für digitale Anwendungen wie etwa Künstliche Intelligenz dar oder sind schlicht eine Kostenhürde, aufgrund derer das in Europa vorhandene und vielfältige Know-how zu wenig zusammengeführt und genutzt wird.

Ziel ist die Schaffung einer sicheren und vernetzten Dateninfrastruktur, die den höchsten Ansprüchen an digitale Souveränität genügt und Innovationen fördert. In einem offenen und transparenten digitalen Ökosystem sollen Daten und Dienste verfügbar gemacht, zusammengeführt und vertrauensvoll geteilt werden können.

Gewinnerskizzen des Gaia-X Förderwettbewerbs

Die Vorhaben demonstrieren erfolgreich die wirtschaftliche Umsetzbarkeit und Nutzbarkeit digitaler Technologien und Anwendungen von Gaia-X. Für eine erste Bewilligungstranche werden vom Bundeswirtschaftsministerium für Wirtschaft und Klimaschutz voraussichtlich Fördermittel in Höhe von circa 122 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Elf Vorhaben können bis Ende Juli 2021 förmliche Förderanträge auf Zuwendung bei der Bundesnetzagentur stellen. Diese müssen eine Vorhabenbeschreibung sowie eine Arbeits-, Finanzierungs- und Verwertungsplanung enthalten.

Vorstellung der Gewinnerskizzen

AW4.0: Autowerkstatt 4.0

Anwendungsdomäne: Mobilität

Das Ziel von AW4.0 ist es, eine Plattform für den vertrauenswürdigen Austausch von branchenspezifischen Daten und KI-Modellen zu schaffen, um die Digitalisierung der mittelständisch geprägten Werkstattbranche voranzutreiben und Werkstätten und Messsystemanbieter über Gaia-X zu einem Innovations- und Wertschöpfungsnetzwerk zu verknüpfen. Als konkrete Anwendung wird im Rahmen des Vorhabens die zielgerichtete Fehlersuche im KFZ vereinfacht, der Ressourcen- und Zeiteinsatz bei der KFZ-Reparatur nachhaltig reduziert und als intelligentes Diagnosesystem über die beteiligten Werkstätten in die Breite getragen.

Konsortium:
7 Partner: Auto Intern GmbH, DEKRA Digital GmbH, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH, DMT-Gesellschaft für Lehre und Bildung mbH - Technische Hochschule Georg Agricola, eco - Verband der Internetwirtschaft e.V., Hochschule Osnabrück, Vergölst GmbH
Konsortialführung: LMIS AG

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COOPERANTS: Collaborative Processes and Services for Aeronautics and Space

Anwendungsdomäne: Industrie 4.0/KMU (Luft- und Raumfahrt)

COOPERANTS will die Digitalisierungsprozesse in der Luft- und Raumfahrtbranche mit Hilfe von Gaia-X beschleunigen, um effizientere Formen für zukünftige Arbeitsmethoden und Prozesse über den gesamten Lebenszyklus von Raum- oder Luftfahrzeugen hinweg umzusetzen. Dazu sollen in einer digitalen Arbeitsumgebung (Data Spaces) diverse Smart Services integriert werden: kollaborative Projektabwicklung und Systemmodellierung, intelligente Assistenten, Optimierer und Diagnosen auf Basis einer KI, Telepräsenz mittels Virtual/Augmented Reality, Simulationen, Wissensmanagement sowie cyber-physische Schnittstellen.

Konsortium:
11 Partner: Airbus Defence and Space GmbH, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH, Forschungszentrum Informatik, Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU, itemis AG, Neusta aerospace GmbH, OHB System AG, RADIUSMEDIA KG, ScopeSET Technology Deutschland GmbH, Valispace GmbH, ZARM Technik AG
Konsortialführung: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.

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EuroDaT: Gaia-X basierte Datentreuhänder

Anwendungsdomäne: Finanzwesen

Das Ziel von EuroDaT ist die Etablierung eines neutralen Datentreuhänders im Sinne des Data Governance Act der EU und die Umsetzung Gaia-X kompatibler exemplarischer Use Cases aus dem Finanzsektor, sowie die Entwicklung innovativer Produkte und neuer Geschäftsmodelle. Der Datentreuhänder soll Unternehmen, Wissenschaft und Behörden ermöglichen, sicher, rechtskonform und weitgehend automatisiert Daten auszutauschen und Datensilos für konsolidierte Analysen durch Dateninhaber und Dritte nutzbar zu machen. Dabei sollen modernste Technologien und Verfahren mit den neusten Ideen und Entwicklungen aus dem rechtlichen Bereich miteinander verknüpft werden.

Konsortium:
10 Partner: Atos Information Technology GmbH, Deloitte GmbH, DFKI GmbH, Fintech Community Frankfurt GmbH (TechQuartier), Goethe-Universität Frankfurt, Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen (HMWEVW), Lexemo GmbH, T-Systems International GmbH, Universität des Saarlandes, TU Darmstadt (ZEVEDI)
Konsortialführung: d-fine GmbH

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HEALTH-X dataLOFT: Legitimierter, Offener und Föderierter Gesundheitsdatenraum in Gaia-X

Anwendungsdomäne: Gesundheitswesen

Mit dataLOFT sollen Bürgerinnen und Bürger in den Fokus der Bereitstellung, Nutzung sowie Kontrolle der eigenen Gesundheitsdaten gerückt werden. Ziel ist die Entwicklung von transparenten cloud-basierten Anwendungen in hochrelevanten Gebieten der Gesundheitsversorgung gemäß Gaia-X Standards. Für die Vernetzung der Gesundheitsbereiche und die integrative Datennutzung sollen Konzepte der Medizininformatik-Initiative sowie rechtsverbindliche Gematik-Standards und Lösungen der Telematik-Infrastruktur eingebunden werden.

Konsortium:
12 Partner: Bundesdruckerei GmbH, Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V., Freie Universität Berlin, Hasso-Plattner-Institut für Digital Engineering gGmbH, International Data Spaces e.V., OFFIS e.V., IONOS SE, Siemens Healthcare GmbH, Space Technologies GmbH, SVA System Vertrieb Alexander GmbH, TMF e.V., Vilua Healthcare GmbH
Konsortialführung: Charité-Universitätsmedizin Berlin

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iECO: intelligent Empowerment of Construction Industry

Anwendungsdomäne: Baubranche

Ziel von iECO ist es, auf Basis von Gaia-X einen gemeinsamen Datenraum für die Bauwirtschaft als eine der Schlüsselindustrien der deutschen Wirtschaft zu schaffen. Ein digitaler Zwilling des gesamten Gebäudelebenszyklus‘ auf der Gaia-X Infrastruktur soll bestehende Datensilos in der Bauwirtschaft aufbrechen, sodass Ineffizienzen deutlich verringert werden können und Advanced Services entwickelt werden können, mit denen sich der gesamte Bauprozess weiter optimieren lässt.

Konsortium:
9 Partner: A1 Digital Deutschland GmbH, Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V., Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hof, Implenia Hochbau GmbH, IPROconsult GmbH, Landesgewerbeanstalt Bayern, N+P Informationssysteme GmbH, Software AG, Technische Universität Dresden

Konsortialführung: RIB Information Technologies AG

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MARISPACE-X: Smart Maritime Sensor Data Space X

Anwendungsdomäne: Maritimer Sektor

Das übergeordnete Ziel von MARISPACE-X ist durch die Entwicklung eines intelligenten maritimen Data Space im Kontext von Edge-, Fog- und Cloud Computing die notwendige Digitalisierung und damit Entwicklung neuer ökonomischer Chancen in der maritimen Domäne zu ermöglichen. Dafür sollen maritime (Geo)-Daten nutzbar gemacht, miteinander verknüpft und über intelligent vernetzte Objekte (Internet of Underwater Things) verarbeitet werden.

Konsortium:
7 Partner: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, EGEOS GmbH, Fraunhofer IGD, GEOMAR Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung Kiel – AG Deep Sea Monitoring, Stackable GmbH, TrueOcean GmbH, Universität Rostock

Konsortialführung: IONOS SE

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MERLOT: Marketplace for Lifelong educational dataspaces and smart service provisioning

Anwendungsdomäne: Bildung

Ziel des Vorhabens ist die Schaffung von besonders geschützten Bildungsdatenräumen und Diensten, welche über Marktplätze innerhalb des Gaia-X Ökosystems verfügbar sind. Zur Herstellung der Datensouveränität sollen interoperable Dienste gemäß ihrer konformen Datenverwendung und -bereitstellung zertifiziert werden. Die umgesetzten Dienste sollen miteinander zu datensicheren KI-gestützten digitalen Assistenten verknüpft werden, die Lernende bei der Bildungs-, Berufsorientierung und der Karriereplanung unterstützen.

Konsortium:
10 Partner: August-Wilhelm Scheer Insitut gGmbH, edu-sense gGmbH, Dataport AöR, Hasso-Plattner-Institut für Digital Engineering gGmbH, Hochschule Karlsruhe, International Dataspaces Association e.V., IONOS SE, M.I.T e-Solutions GmbH, Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau, Schülerkarriere GmbH

Konsortialführung: imc information multimedia communication AG (imc AG)

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OpenGPT-X: Aufbau eines Gaia-X Knotens für große KI-Sprachmodelle und innovative Sprachapplikations-Services

Anwendungsdomäne: Übergreifend

Das Ziel von OpenGPT-X ist die Erstellung von Gaia-X kompatiblen Advanced Smart Services auf Basis innovativer Sprachtechnologien, welche mittels großer GPT-3 artiger KI- Sprachmodelle datenbasierte Business Lösungen im Gaia-X Ökosystem ermöglichen sollen. Gaia-X soll die Grundlage bilden, um skalierbare Rechenressourcen sowie vernetzte und anwendungsübergreifende Datenräume mittels der Federated Services für die Erstellung großer KI-Sprachmodelle bereitzustellen.

Konsortium:
8 Partner: Aleph Alpha GmbH, ControlExpert GmbH, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH, Forschungszentrum Jülich GmbH, IONOS SE, KI Bundesverband e.V., Technische Universität Dresden, Westdeutscher Rundfunk Köln Anstalt des öffentlichen Rechts

Konsortialführung: Fraunhofer Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V.

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POSSIBLE: Phoenix open software stack for interoperable engagement in dataspaces

Anwendungsdomäne: Öffentlicher Sektor

Mit dem Projekt POSSIBLE soll eine innovative und nutzerfreundliche Cloud-Lösung entwickelt werden, um verschiedenste Datenräume leicht für Anwender zu erschließen und ihnen einen souveränen sowie selbstbestimmten Umgang mit ihren Daten zu ermöglichen. Im Projekt wird dies exemplarisch für Bildung, Unternehmen (mit Fokus auf KMU) und Verwaltung umgesetzt. Je nach Datenraum sollen einzelne POSSIBLE-Module (PIM, Kommunikation, Storage, Office, IDM) adaptiert werden können. Daten und Dienste sollen getrennt und über Gaia-X für den Anwender kollaborativ, digital, einfach und sicher nutzbar gemacht gemacht werden.

Konsortium:
6 Partner: August-Wilhelm Scheer Institut gGmbH, Dataport AöR, Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V., imc information multimedia communication AG, IONOS SE, Univention GmbH

Konsortialführung: Bechtle AG

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TEAM-X: Trusted Ecosystem of Applied Medical Data exchange

Anwendungsdomäne: Gesundheitswesen

Ziel von TEAM-X ist die Etablierung eines geschützten und vertrauenswürdigen digitalen Datenökosystems basierend auf der GAIA-X Infrastruktur zur Entwicklung von datengetriebenen Geschäftsmodellen, Produkten und Dienstleistungen als Basis für eine zukunftsweisende Gesundheitsversorgung, welche präventiv, prädiktiv, personalisiert und partizipativ ist. Entwickelt werden sollen zwei Gaia-X Use Cases in den Bereichen Pflege und Frauengesundheit.

Konsortium:
10 Partner: C&S Computer und Software GmbH, ecsec GmbH, Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V., Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Lehrstuhl, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Universitätsklinikum, Identity Valley Research UG (haftungsbeschränkt), NeuroSys GmbH, ProCarement GmbH, REFINIO GmbH, Siemens Healthcare GmbH

Konsortialführung: Bayern Innovativ Bayerische Gesellschaft für Innovation und Wissenstransfer mbH

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TELLUS: Domänenübergreifende Föderierung und Vernetzung für kritische Anwendungen

Anwendungsdomäne: Übergreifend

TELLUS wird ein Overlay über Kaskaden von Cloud-Anbietern, Vernetzungsdienstleistern und Cloud-Anwendern entwickeln, um unter Berücksichtigung kritischer Anforderungen eine Ende-zu-Ende Vernetzung mit Garantien für Hybrid-Cloud-Szenarien zu ermöglichen. Dem Gaia-X Gedanken folgend, sollen durch Integration auf Basis von Schnittstellen und Systemen, Domänengrenzen überbrückt, Interoperabilität und Portabilität sichergestellt und somit dynamische Netzwerke mit variablen Bandbreiten, geringeren Latenzen, erhöhter Sicherheit und Kontrolle über den Datenfluss im Netzwerk geschaffen werden.

Konsortium:
9 Partner: CISPA – Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit gGmbH, Cloud&Heat Technologies GmbH, IONOS SE, KAEMI GmbH, Mimetik UG, PlusServer GmbH, SpaceNet AG, TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH & Co. KG, Wobcom GmbH

Konsortialführung: DE-CIX Management GmbH

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Aufgaben der Bundesnetzagentur

Mit der Durchführung der Fördermaßnahme und der Vergabe der Fördermittel hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) die Bundesnetzagentur beauftragt.

Die Umsetzung des Gaia-X-Förderwettbewerbs beinhaltet
Beratung der Antragsteller

Mini-Haken

Auswahl der Projektskizzen

Mini-Haken

Bewilligung der Förderanträge

Mini-Haken

Begleitung über die Projektlaufzeit

Mini-Haken

Erfolgskontrolle der Projekte nach ihrem Abschluss

Hinweis: Das in Aussicht stellen von Fördermaßnahmen steht grundsätzlich unter dem Vorbehalt verfügbarer Haushaltsmittel und politischer Prioritäten.

Der Förderwettbewerb

Das BMWK fördert mit dem nationalen Förderwettbewerb innovative Datenökosysteme, die auf der Gaia-X-Architektur basieren. Angestrebt wird die Entwicklung von Anwendungsbeispielen, sogenannten Use Cases, die den Bedarf sowie den technologischen und ökonomischen Nutzen von Gaia-X verdeutlichen.

Hierzu sollen Kooperationen, zwischen Anwendern und Anbietern aus Wirtschaft, Wissenschaft und dem öffentlichen Sektor als Leuchtturmprojekte Anwendungsbeispiele entwickeln und nutzbar machen. Die erfolgreichen Ergebnisse werden öffentlichkeitswirksam bekannt gemacht, um Impulse für eine weitere deutschlandweite und internationale Nachfrage nach Gaia-X-basierten datengetriebenen Anwendungen und Datenräumen zu generieren. Zugleich sollen die Ergebnisse die Anschlussfähigkeit für weitere Interessierte sicherstellen. Die Use Cases sollen eine Vorbildwirkung für weitere Anwender erzeugen und den Wissens- und Technologietransfer unterstützen.

Die Förderbekanntmachung „Innovative und praxisnahe Anwendungen und Datenräume im digitalen Ökosystem Gaia-X“ (pdf / 776 KB) wurde am 15. März 2021 im Bundesanzeiger veröffentlicht. Darin werden die Hintergründe, Förderziele und Teilnahmevoraussetzungen näher erläutert.

Teilnahmevoraussetzungen

Förderziele und Schwerpunkte

Es werden Projekte gefördert, die den technologischen Bedarf und den ökonomischen Nutzen von Gaia-X verdeutlichen. Dazu sollen beispielsweise infrastrukturelle Ansätze von Gaia-X wie Multi-Cloud-Strategien, Hybrid-Cloud-Szenarien, Datenpooling, Daten-Sharing oder Service-Bereitstellung berücksichtigt und mögliche Potenziale von branchenübergreifenden Lösungen auf Basis von Gaia-X aufgezeigt werden.

Die Leuchtturmprojekte sollen die technologische Machbarkeit, wirtschaftliche Umsetzbarkeit und Nutzbarkeit sowie gesellschaftliche Akzeptanz innovativer digitaler Technologien, Anwendungen und Datenräume demonstrieren. Erfolgen kann dies innerhalb einer bestehenden oder neuen Domäne im Projekt oder domänenübergreifend.

Im Fokus von Gaia-X stehen bisher die folgenden Sektoren, sogenannte Domänen:

  • Agrar
  • Bau
  • Bildung
  • Energie
  • Finanzwesen
  • Geoinformationen
  • Gesundheit
  • Industrie 4.0 / KMU
  • Kultur- und Kreativwirtschaft
  • Mobilität
  • Öffentlicher Sektor
  • Smart City/Smart Region
  • Smart Living

Beispiele finden Sie in der Rubrik „Use Case Übersicht“.

Im Rahmen der Entwicklung und Demonstration von Leuchtturmprojekten soll mindestens einer der folgenden Schwerpunkte berücksichtigt werden:

Advanced Smart Services

Advanced smart services oder innovative intelligente Anwendungen umfassen datenbasierte Business-Lösungen, die beispielsweise Künstliche Intelligenz (KI), Internet der Dinge (IoT) oder Big Data nutzen. Neue Geschäftsmodelle sollen entwickelt sowie Synergien in bestehenden und neuen Wertschöpfungsnetzwerken genutzt werden.

Data Spaces

Data spaces oder Datenräume ermöglichen die Interoperabilität und Portabilität von Daten und datengetriebenen Anwendungen innerhalb einzelner Domänen und über Domänengrenzen hinweg. Datenräume sollen ein Ökosystem (u.a. aus Unternehmen, Organisationen und Einzelpersonen) schaffen, das neue Produkte, Geschäftsmodelle und Dienstleistungen auf der Grundlage von mehr und leichter zugänglichen Daten hervorbringt.

Verbundstruktur

Grundsätzlich werden im vorwettbewerblichen Bereich liegende Verbundprojekte gefördert, die aus mindestens drei Partnern zusammengesetzt sind und eine Anzahl von 10 Partnern möglichst nicht überschreiten.

In den Verbundprojekten sollten IKT-Unternehmen und Anwender unter Einbindung der Forschung zusammenarbeiten. Dabei wird die Beteiligung von mindestens einem mittelständischen Unternehmen (KMU) und/oder Start-up erwartet.

Von der Förderung ausgeschlossen sind Unternehmen bzw. Sektoren in den Fällen des Artikels 1 Abs. 2 bis 5 Allgemeine Gruppenfreistellungsverordnung – AGVO (pdf / 2 MB) .

Teilnahmeberechtigte

  • Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft mit einer Niederlassung oder Betriebsstätte in Deutschland, darunter auch KMU, d.h. Unternehmen mit bis zu 249 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von höchstens 50 Mio. Euro oder einer Bilanzsumme von maximal 43 Mio. Euro
  • staatliche und nicht staatliche Hochschulen, Forschungseinrichtungen
  • Gebietskörperschaften
  • Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung
  • Verbände
  • sonstige Einrichtungen mit FuE-Interesse

Verfahrensablauf

Zeitlicher Ablauf Zeitlicher Ablauf

Der Förderwettbewerb erfolgt in einem zweistufigen Verfahren.

1. Stufe

In der ersten Verfahrensstufe des Förderwettbewerbs wurden aussagekräftige Vorhabenskizzen elektronisch über das Skizzentool PT-Outline bis zum Fristablauf am 7. Mai 2021 eingereicht.

Eingegangene Vorhabenskizzen

Für den Gaia-X Förderwettbewerb haben sich 131 Konsortien aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Hand mit Vorhabenskizzen in zehn Domänen bei der Bundesnetzagentur beworben. 30 Skizzen davon decken mehrere Domänen ab. Die beantragten Fördersummen belaufen sich insgesamt auf ca. 1,2 Milliarden Euro. Das sind durchschnittlich ca. 9,2 Millionen Euro pro Verbund und Skizze.

Linke Grafik: Art der einreichenden Organisationen in Prozent, rechte Grafik: Domänenzuordnung der Projektskizzen (Mehrfachzählungen möglich) in Prozent

Gutachtersitzung vom 09.06.2021 – 11.06.2021

Nach Prüfung von über 130 Vorhabenskizzen, fand vom 09.06.2021-11.06.2021 eine digitale Gutachtersitzung mit mehr als 250 Teilnehmer*innen statt. Im Rahmen der Sitzung wurden 23 vielversprechende, innovative Vorhaben vorgestellt. Die Bewertung der ausgewählten Vorhabenskizzen erfolgte durch ein fachkundiges Gutachtergremium, bestehend aus folgenden Wissenschaftler*innen und Wirtschaftsexpert*innen: Fabian Biegel, Dr. Sicco Lehmann Brauns, Prof. Dr. Enkelejda Kasneci, Dr. Christoph Mayer, Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Nebel, Prof. Dr. Boris Otto, Alexander Rabe, Prof. Dr. Norbert Ritter, Dr. Harald Schöning, Prof. Dr. Udo Seiffert, Prof. Dr. Felix Wortmann.

Insgesamt erhalten elf Vorhaben, die den technologischen und ökonomischen Nutzen von Gaia-X herausstellen und die Ziele des Förderwettbewerbs besonders gut erfüllen, die Möglichkeit, vollständige förmliche Förderanträge auf Zuwendung zu stellen. Fünf weitere Vorhaben werden - vorbehaltlich der Verfügbarkeit ausreichender Haushaltsmittel - im Rahmen einer zweiten Bewilligungstranche im Jahr 2022 die Möglichkeit zur Antragstellung erhalten.

2. Stufe

In der zweiten Verfahrensstufe wurden - für eine erste Bewilligungstranche - die Konsortien mit positiv bewerteten Vorhabenskizzen aufgefordert, vollständige förmliche Förderanträge mit detaillierten Gesamt- und Teilvorhabenbeschreibungen sowie eine Arbeits-, Finanz- und Verwertungsplanung bis 23. Juli 2021 vorzulegen. Inhaltliche oder förderrechtliche Auflagen, die im Rahmen der Skizzenbewertung aufgezeigt wurden, sind in den förmlichen Förderanträgen zu beachten und umzusetzen. Die Förderanträge der einzelnen Partner sind in Abstimmung mit dem Verbundkoordinator vorzulegen. Aus der Aufforderung zur Antragstellung kann kein Förderanspruch abgeleitet werden.

Der Antrag muss die Angaben enthalten, die zur Prüfung aller Zuwendungsvoraussetzungen nötig sind. Die Bundesnetzagentur kann Nachweise, Erklärungen und geeignete Belege ein- oder nachfordern, insbesondere zur Bonität.

Der Antrag muss gemäß Art. 6 Nr. 2 AGVO insbesondere folgende Angaben enthalten:

  • Name und Größe (Umsatz und Mitarbeiterzahl) des Unternehmens,
  • detaillierte Beschreibung des Vorhabens (Gesamt- und Teilvorhaben) mit Angabe des Beginns und des Abschlusses,
  • Standort des Vorhabens,
  • Kosten des Vorhabens,
  • Art der Beihilfe (hier: Zuschuss) und Höhe der für das Vorhaben benötigten öffentlichen Finanzierung.

Darüber hinaus sind dem Antrag gemäß VV Nr. 3.2 zu § 44 BHO beizufügen:

  • ein Finanzierungsplan (aufgegliederte Berechnung der mit dem Zuwendungszweck zusammenhängenden Ausgaben mit einer Übersicht über die beabsichtigte Finanzierung),
  • Bonitätsnachweise der Konsortialpartner,
  • ein Arbeitsplan,
  • ein Verwertungsplan,
  • eine Erklärung, dass mit der Maßnahme noch nicht begonnen worden ist, sowie
  • eine Erklärung darüber, ob der Antragsteller allgemein oder für das betreffende Vorhaben zum Vorsteuerabzug nach § 15 UStG berechtigt ist (soweit dies der Fall ist, sind im Finanzierungsplan die sich daraus ergebenden Vorteile auszuweisen).

In dem Antrag ist eine – bei der Bundesagentur für Arbeit zu erfragende – Betriebsnummer anzugeben. Mit Antragseinreichung erklären sich die Antragsteller mit der Nutzung der Betriebsnummer für Abfragen bei der Bundesagentur für Arbeit einverstanden.

Weiterführende Informationen zu den Voraussetzungen für die Einreichung der Vollanträge sind der Förderbekanntmachung unter 7.4 zu entnehmen.

Prüfung der Anträge

Nach abschließender Prüfung der förmlichen Förderanträge wird auf Basis der verfügbaren Haushaltsmittel und nach den in der Förderbekanntmachung in 7.3. genannten Kriterien durch Bescheid über die Bewilligung der vorgelegten Anträge entschieden. Aus der Vorlage eines förmlichen Förderantrags kann kein Rechtsanspruch auf eine Förderung abgeleitet werden. Es besteht ferner kein Rechtsanspruch auf Rückgabe eines eingereichten Förderantrags.

Fragen und Antworten

FAQ Gaia-X Förderwettbewerb (Stand 08.03.2024) (pdf / 148 KB)

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